Elektrophysiologie (EEG/ERP)

Elektrophysiologie (EEG/ERP)-Hardware/Software wird bereitgestellt, um EEG/ERP-Experimente am klinischen Studienort (jedes CRO/Krankenhaus in Europa oder darüber hinaus) durchzuführen. Die technische Schulung des lokalen Personals (z.B. Studienschwestern) vor Ort wird bei Bedarf von PI PharmaImage durchgeführt, um die elektrophysiologischen (EEG/ERP) Experimente durchzuführen. Quantitative (pharmakodynamische) EEG/ERP-Datenanalysen (z.B. Leistungsspektren, Zeit-Frequenz-Analysen, Quellenanalysen) werden in Berlin durchgeführt. PI PharmaImage hat auch ein neuartiges EEG-Monitoring-System zur Sicherheitsbewertung während/nach der Dosierung/Dosis-Eskalation entwickelt, z.B. zur Früherkennung von Anfallsaktivität (z.B. bei glutamatergen Verbindungen) oder toxischen Enzephalopathien. Während das PI PharmaImage EEG-Monitoring-System weltweit an jedem CRO/Krankenhaus aufgestellt werden kann, werden die klinischen EEG-Beurteilungen in Echtzeit in Berlin von einem zertifizierten klinischen Neurophysiologen (Pharmako-EEG-Experten) ferngesteuert durchgeführt. Die Daten des Sicherheitsmonitorings können gleichzeitig für pharmakodynamische Messungen (z.B. Surrogat-Outcome-Messungen) verwendet werden.

Für weitere Informationen siehe: Bildgebende Verfahren & Elektrophysiologie-Biomarker

Hardware

PI PharmaImage-Hardware kann an das klinische Studienzentrum (z.B. CRO) geliefert werden.

Elektrophysiologische
Untersuchungen:

  • 4 komplette EEG-Aufzeichnungsgeräte BrainAmp DC 32-Kanal-Systeme mit 4 Aufzeichnungs-Dongles, 4 Laptops und 4 EasyCaps 32-Kanal
  • 2 LED-Photic-Light-Stimulatoren mit Triggerbox kompatibel zu BrainAmp-EEG- Recordern.

Endpunkte / Software-Standardpakete:

Elektrophysiologische Endpunkte:

  • EEG (Ruhezustand-/Ereignis-bezogen): Leistungsspektren, Kohärenz, Zeit-Frequenz (z.B. Gamma, Theta-Schwingungen, Signal-Rausch-Verhältnis) inkl. Quellenanalyse
  • ERPs: P50, N100, P300, MMN inkl. Quellenanalyse
  • Zusätzlich geforderte Parameter sind möglich.

Software: BrainVision Analyzer 2, BESA, sLORETA

Elektrophysiologie

Unter den funktionellen Biomarkern ist die Elektrophysiologie (EEG) das Arbeitspferd in der ZNS-Medikamentenforschung. Das EEG ist hochempfindlich gegenüber Arzneimittelwirkungen und ein klassischer „translationaler“ Biomarker, da es einen direkten Vergleich zwischen (Klein-)Tieren und Menschen ermöglicht. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Zuverlässigkeit der Test-Retestung hoch ist und dass die Auswirkungen der Center-Messung in multizentrischen Settings vernachlässigbar sind. Am wichtigsten ist, dass das EEG sehr empfindlich ist, um Drogeneffekte zu erkennen.

Wir bieten:

  • Standard-EEG mit 32-Kanal-EEG-Systemen von Brain Products (BrainAmp DC®). Auf Wunsch können auch Verstärker mit bis zu 64-Kanal-Aufnahmen geliefert werden.

  • Studienaufbau und EEG-Datenerfassung inkl. QC/Monitoring (in etablierten Multicenter-Einstellungen).

  • Datenanalyse: klinische EEG-Auswertung, Leistungsspektren, Vigilance Staging, spektrale Kohärenz, Quellenlokalisation (LORETA), ereigniskorrelierte Potentiale (ERPs): P50, N100, MMN, P300 inkl. Zeit-Frequenz-Analysen.

  • Pharmako-EEG: etablierte subanästhetische Ketamin-Herausforderung, Nikotin-Herausforderung.

  • Normale Referenzdatenbank: N > 4000. Patienten-Referenzdatenbank (Schizophrenie, MCI, ADHD): > 800.

  • Sonderangebot: Simultanes EEG mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI) (siehe Funktionelle Magnetresonanztomographie).

EEG-Basiertes Monitoring (Patienten­sicherheit)

Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SAEs) während klinischer Phase-I-Studien (erste Dosierung, Dosis-Eskalation) sind selten, können aber verheerend Folgen habensein, wie der z.B.jüngste der Vorfall bei der klinischen Forschungsorganisation (CRO) Biotrial in Frankreich oder ein anderer Vorfall während einer Studie, die 2006 vom CRO Parexel (UK) durchgeführt wurde, zeigt.

Um zu verhindern, dass zumindest einige SAEs die die Hirnfunktion beeinträchtigen, hat PI PharmaImage kürzlich ein neuartiges Überwachungssystem eingeführt. Das System wurde 2015 zusammen mit dem CRO Hammersmith Medicines Research (HMR) in London (UK) getestet. Um die Sicherheit während der klinischen Phase-I-Studien zu verbessern, wurde das Überwachungssystem so konzipiert, dass eine hochempfindliche Bewertung von SAEs, die die Hirnfunktion beeinträchtigen, wie epileptische Anfälle, diffuse enzephalopathische (toxische) Veränderungen oder Schlaganfälle, die zu Koma und Tod führen können, möglich ist. Wenn diese Art von SAEs früh genug erkannt wird, können weitere diagnostische und therapeutische Interventionen das schlimmste Szenario verhindern. Dementsprechend ist das PI PharmaImage-Monitoring-System besonders wertvoll, wenn jedes Medikament, das die Hirnfunktion beeinflusst, in klinischen Phase-I-Studien (zuerst in einer Humanstudie) getestet wird – vor allem, wenn eine Dosis-Eskalation durchgeführt wird.

PI PharmaImage hat ein neurophysiologisches/videogestütztes Echtzeit-Überwachungssystem mit einem sicheren webbasierten Fernüberwachungssystem für elektroenzephalographische (EEG) und Videodaten eingerichtet. Ein ausgebildeter Neurophysiologe in Berlin ist in der Lage, Signale in Echtzeit zu analysieren, während die Datenerfassung anderswo (z.B. in London) läuft. Das System erfordert keine besonderen Fachkenntnisse vor Ort in der CRU, wo immer es sich befindet. PI PharmaImage stellt die Ausrüstung für die Dauer der Studie zur Verfügung und richtet sie ein. Außerdem bietet es die Schulung des Personals vor Ort sowie Standardarbeitsanweisungen (SOPs) an. Unter Verwendung der neurophysiologischen Sicherheitsmonitoring-Daten können mit dem gleichen Datensatz auch zusätzliche anspruchsvolle pharmakodynamische Analysen („Surrogatendpunktanalysen“) durchgeführt werden.